Waltraud und Andreas Schmitges hatten eingeladen um den neuen Jahrgang zu probieren. Aber es ging nicht nur um den Jahrgang, auch die Ausstattung der Weine, und hier insbesondere die Neuen Etiketten der Steillagenweine, wurden vorgestellt. Händler aus Dänemark, Niederlande, Schweiz, aus dem Norden und Süden Deutschlands waren gekommen. Kulinarisch begleitet vom Hotel Moselschild in Ürzig konnte es dann losgehen. In dem schönen Ambiente der Vinothek standen 14 Weine auf unserem Probezettel. Los ging es mit dem trockenen Rivaner, dem zwar einfachen aber immer wieder schönen und unkomplizierten Trinkspaß, der in diesem Jahr sehr gut gelungen ist. Der zweite vorgestellte Wein war ganz neu. Ein Spätburgunder Blanc de Noir mit etwas mehr als 10g Restzucker, hier waren sich viele einig, der ideale Frühlings- und Sommerwein. Edition Rot ist ein Dornfelder der in der Nase gefallen hat aber dann doch seiner Jugend Tribut zollen musste, der Weissburgunder überzeugte da schon mehr. Aber auch bei diesem Wein spürte man die Jugend. Die beiden Liter-Rieslinge überzeugten beide schon jetzt mit gutem Bukett, einer leichten Würze und der gewissen Süffigkeit. Gespannt waren alle auf den Grauschiefer, sicher der wichtigste Riesling im Verkauf. Schöner Duft in der Nase, schon viel Druck am Gaumen, gelbe Früchte mit einer leichten Exotik, der war schon richtig gut.
Ebenfalls ganz neu im Portfolio von Schmitges ist der Erdener Herrenberg Riesling Spätlese trocken. Bei diesem Riesling gingen dann die Meinungen sehr auseinander. Für mich kann ich sagen das der Wein jetzt schon mit sehr reifen weichen Noten, seiner nicht typischen Art eher was für die Moselnische ist, aber als "trockener Moselriesling" mich nicht überzeugen konnte. Aber wie das so ist im Leben, die folgende trockene Spätlese aus dem Erdener Treppchen war dann genau das Gegenteil vom Vorgänger. Sowas von gut, richtig lecker ist untertrieben, so muss richtig guter Moselriesling schmecken. Ungemein frisch in der Nase, die wurzelechten Reben haben alles gegeben. Das Fassmuster vom Erdener Prälat war noch sehr hefig, sicher interessant zu probieren aber noch viel zu jung. Mit der nötigen Ruhe und Reife wird das ein ganz großer Riesling.
Nun standen noch vier Rieslinge mit etwas mehr Restzucker auf dem Programm. Der Riesling "vom Berg" feinherb hat einen feinen Duft, sehr saftig mit viel Trinkspaß. Im Restzucker war mir der Riesling mit 25,5 g/l aber etwas zu hoch. Aber dann kam der Knaller! Riesling Spätlese "Alte Reben" feinherb. Sehr voll und intensiv, richtig guter Riesling-Stoff. Perfekt zu den Geschmorten Ochsenbäckchen auf Selleriepüree mit Trüffeln. Ein Genuss! Der nächste Riesling war der Rotschiefer Kabinett fruchtsüss. In der Nase wunderschön zart, etwas verspielt, sehr schöner Wein der aber auch in den nächsten Wochen noch gewinnen wird. Der Finale-Riesling war auch zugleich ein neuer Wein. Erdener Treppchen Riesling Spätlese "Fass23". Ein Bukett zum träumen schön, purer vollsaftiger Riesling, der lecker schmeckte und auch im Abgang schon ganz toll war. So einen Riesling zum Finale macht immer richtig Spaß.
Aber nicht unerwähnt lassen darf ich das leckere Essen an diesem Abend. Von der Tafelspitzsülze an Feldsalat mit Schnittlauchschmand, gebackener Blutwurst mit Trüffel auf Linsensalat, dem Ochsenbäckchen, dem Entrecote auf Wirsinggemüse bis zum Mousse mit Maronencreme und Riesling Buttereis, hier übrigens servierte Andreas Schmitges eine 2011er Erdener Treppchen Riesling Beerenauslese dazu, die auch ganz genial dazu passte, war alles sehr gut. Meine Empfehlung deshalb auch für das Hotel Moselschild in Ürzig.
Freuen Sie sich auf die Rieslinge von Andreas Schmitges aus Erden die wir Anfang März dann liefern können und lassen Sie sich bald mal wieder richtig verwöhnen. "Ein Hoch auf die Moselochsen", es geht doch auch anders.
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